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ACTARES verlangt von Credit Suisse eine ehrliche Klimapolitik

ACTARES, Aktionärinnen und Aktionäre für nachhaltiges Wirtschaften, fordert von Credit Suisse, dass ihre betrieblich vorbildliche Klimapolitik auf alle Finanzierungen und Investitionen ausgedehnt wird und dass sie eine Planung vorlegt, für den schritt-weisen Ausstieg aus den nicht erneuerbaren, klimaschädlichen Energien.

An der Generalversammlung von Credit Suisse Group vom 27. April 2012 lobt ACTARES die Klimapolitik von Credit Suisse im betrieblichen Bereich – weltweit sind die Standorte treib-hausgasneutral – und fordert, dass diese vorbildliche Politik auch auf den Bereich der Investitionen und Finanzierungen angewendet wird, wo bis jetzt praktisch nichts geschieht.

Ebenfalls positiv wertet ACTARES, dass Credit Suisse ihre Richtlinien für sensible Geschäftsbereiche weiterentwickelt und zum Beispiel auf Atomkraftwerke ausgedehnt hat und dass zusammen mit andern Banken eine Arbeitsgruppe gebildet wurde zur Umsetzung der Guiding Principles for Business and Human Rights der UNO. Diese Prinzipien postulieren eine umfassende Verantwortung von Unternehmen für die Einhaltung der Menschenrechte im Zusammenhang mit ihrer Tätigkeit. Resultate sind allerdings erst Ende 2012 zu erwarten.

Der Slogan “Credit Suisse Cares for Climate” steht für die Treibhausgasneutralität ihrer Betriebsstätten. Das ist zwar sicher vorbildlich, aber nur ein kleiner Teil der Wahrheit. Die Engagements von Credit Suisse in Kohle, Gas, Erdöl usw. gehen dabei einfach vergessen.

Bei der Finanzierung von klimaschädlichen Industrien entsteht ein Vielfaches an Treibhaus-gasen. Davon ist in den schönen Broschüren nichts zu lesen. Gemäss der Studie “Bankrolling Climate Change” vom Dezember 2011 haben sich zum Beispiel die Geschäfte von Credit Suisse mit Kohleminen und Kohlekraftwerken zwischen 2005 und 2010 mehr als verdoppelt! In einer weltweiten Liste von 93 Banken, die sich in der Kohleindustrie engagieren, ist Credit Suisse unter den ersten 10 gelandet!

ACTARES verlangt deshalb von Credit Suisse, dass die gesamte Geschäftstätigkeit auf ihre Klimawirksamkeit überprüft und dass die Resultate im nächsten Bericht zur Unternehmerischen Verantortung veröffentlicht werden. Zudem soll sofort mit dem schrittweisen Ausstieg aus den klimaschädlichsten Industrien begonnen werden.