Compliance und Berichterstattung mangelhaft bei LafargeHolcim
LafargeHolcim will Leader in Sachen Nachhaltigkeit werden. Der Weg dahin ist noch weit. Bisher gibt es statt einem Nachhaltigkeitsbericht negative Meldungen zum Umgang mit Mitarbeitenden und zu Compliance-Brüchen. Actares erwartet künftig mehr Transparenz in der Berichterstattung und die strikte Durchsetzung der Verhaltenskodizes.
Bei LafargeHolcim klaffen Theorie und Praxis bezüglich Nachhaltigkeit auseinander. Das beginnt bereits bei der Berichterstattung. Wie kann ein Unternehmen, das sich selbst zum Ziel gesetzt hat, Leader in Sachen Nachhaltigkeit zu werden, bis zur Generalversammlung keinen Nachhaltigkeitsbericht publizieren?
Nachhaltig wirtschaften heisst unter anderem, Compliance-Regeln einzuhalten, die Verantwortung für getroffene Entscheide und Geschäftstätigkeiten zu übernehmen und daraus zu lernen. Wiederholte Fehlentscheide sollten vermieden werden.
Die zahlreichen negativen Meldungen zum Umgang mit und dem Schutz von Mitarbeitenden stellen sowohl die Compliance als auch die Lernfähigkeit von LafargeHolcim in Frage: In Syrien entführte Mitarbeitende und die Zahlung von Schutzgeldern an bewaffnete Gruppen; in Kanada Entlassungen von demonstrierenden Mitarbeitenden; in den Philippinen eine Sammelklage gegen LafargeHolcim wegen dem negativen Einfluss ihrer Geschäftstätigkeit auf den Klimawandel. Hat LafargeHolcim nichts gelernt aus den langjährigen Konflikten zwischen einem Tochterunternehmen in Indien und der lokalen Arbeiterschaft?
Regelmässige Negativ-Schlagzeilen zu Konflikten, Regelbrüche und Vorwürfe zu Menschenrechtsverletzungen schaden nicht nur dem Ruf, sondern haben auch Auswirkungen auf private und institutionelle Anlageentscheide. Actares erwartet von LafargeHolcim, dass das Unternehmen seinen Verhaltenskodex künftig erfolgreicher durchsetzt und keinen Raum für wiederholte Fehlentscheide und Kontroversen lässt.