Dossiers

Editorial: Worte und Taten

Die Nachhaltigkeitsberichte der grossen Unternehmen werden von Jahr zu Jahr besser. Zuweilen ist der Fortschritt sogar spektakulär. Einige Unternehmen definieren ehrgeizige Ziele und arbeiten tatkräftig daran, ihre Nachhaltigkeit zu verbessern, besonders im Hinblick auf die Klimaverträglichkeit. Steht also alles zum Besten?

Die Spreu vom Weizen trennen

Man darf sich natürlich nichts vormachen. Ein wesentlicher Grund für diese Entwicklung ist zweifellos die Imagepflege. Rein kosmetische Massnahmen, rhetorische Tricks und andere Augenwischereien müssen aber entlarvt und offengelegt werden. Zudem kann auch der beste Nachhaltigkeitsbericht kein Unternehmen vor Skandalen und Streitfällen schützen. Die in dieser Ausgabe erwähnten jüngsten Konflikte um Nestlé sind ein anschauliches Beispiel dafür. Aber wir freuen uns auch über echte Anstrengungen und Fortschritte. Den Unternehmen, die es wirklich verdienen, gratulieren wir zu ihrem Problembewusstsein.

Wertvolle Tools mit begrenzter Wirkung

Vollständige, hohen Standards entsprechende Nachhaltigkeitsberichte enthalten objektive Daten, mit denen die Unternehmen konfrontiert werden können. Auch langfristige Entwicklungen kann man damit verfolgen. Berichte mit punktuellen Massnahmen im Stil von „ein Projekt hier – eine Kampagne dort“, in der Hoffnung, die Realität zu verschleiern, gehören mehr und mehr der Vergangenheit an.
Nachhaltigkeitsberichte bleiben jedoch fast immer auf die direkte Tätigkeit der Unternehmen beschränkt. ACTARES besteht weiterhin darauf, dass auch deren indirekten Auswirkungen in die Berichterstattung einbezogen werden. Mehr hierzu auf den nächsten Seiten. Die Verantwortung der Finanzinstitute ist dabei besonders gefragt. Die Banken werden sich dessen Schritt für Schritt bewusst, die Versicherungsgesellschaften hingegen hinken meilenweit hinterher. Es ist die Aufgabe der Aktionärinnen und Aktionäre, sie auf Trab zu bringen.