Dossiers

GV von Nestlé – ein Wechselbad

Schon zum zweiten Mal stellt Nestlé den vollständigen Bericht «Creating Shared Value» (gemeinsame Wertschöpfung, CSV), eine über 300 Seiten starke Publikation, erst eine knappe Woche vor der Generalversammlung zur Verfügung. Wie soll ACTARES unter diesen Umständen einen konstruktiven Beitrag vorbereiten?

Auf den ersten Blick scheint ein sichtbarer Fortschritt beim Reporting und bei den neuen Engagements von Nestlé erkennbar zu sein. In den nächsten Wochen wird ACTARES den CSV-Bericht, der die Basis zur Politik des «gemeinsamen Wachstums» von Nestlé darstellt, genau unter die Lupe nehmen und anschliessend den Dialog mit dem Unternehmen suchen.

Sichtbare Fortschritte …

Auf Anfrage von ACTARES verspricht Nestlé, ihre Politik hinsichtlich der Bereitstellung des GV-Protokolls zu verbessern. Künftig soll wenigstens die Antwort auf eine Wortmeldung schriftlich zur Verfügung stehen – wir werden ein Auge darauf haben. Wer das ganze Protokoll einsehen möchte, muss weiterhin, nach Vevey reisen und sich vorher anmelden.

… aber herablassende Antworten an der GV

In einer Hinsicht bleibt sich die GV von Nestlé gleich: Aktionärinnen und Aktionäre bringen gewisse begründete Anliegen Jahr für Jahr am Rednerpult vor, und Nestlé tut sie mit Spöttelei ab. Die Bemühungen von Nestlé werden nicht überall sichtbar: Einerseits wird das Unternehmen transparenter und übernimmt in gewissen Bereichen erstmals präzise Verpflichtungen; andererseits werden Rednerinnen und Redner nach wie vor herablassend behandelt. ACTARES freut sich über Fortschritte, wird aber bei wichtigen Themen wie Menschenrechten, Kinderarbeit und Problemen mit Patenten über traditionelles Wissen wachsam bleiben. Für verantwortungsbewusste Aktionärinnen und Aktionäre eine Verpflichtung.

Creating Shared Value