ACTARES lehnt Kohlekraftwerke bei Alpiq und Repower ab
An der Börse kotierte Elektrizitätsproduzenten sind verpflichtet, all ihren Aktionärinnen und Aktionären Red und Antwort zu stehen. Deshalb wird ACTARES an den Generalversammlungen von Alpiq am 26. April und von Repower am 9. Mai 2012 auftreten. Der Schwerpunkt liegt auf der Senkung des CO2-Ausstosses, weitere Themen sind verrechnungssteuerfreie Dividenden und die Frauenvertretung in Verwaltungsräten.
Unabhängig davon, ob Elektrizitätsproduzenten zur Mehrheit im Besitz von Kantonen und Gemeinden sind: Wenn sie an der Börse kotiert sind, müssen sie der Gesamtheit ihres Aktionariats über ihre Aktivitäten Auskunft geben. Aus diesem Grund hat ACTARES beschlossen, sich an den Generalversammlungen von Alpiq am 26. April und von Repower am 9. Mai zu Wort zu melden. Im Namen der Mitglieder, die Aktien dieser Gesellschaften besitzen, lehnt ACTARES es ab, den Rückzug aus der Nuklearenergie mit einer Rückkehr zur Kohle zu kompensieren, weil das unverantwortlicherweise eine erhöhte Produktion von Treibhausgasen zur Folge hätte.
Alpiq besitzt fast 25% an Repower, die beabsichtigt, ausserhalb der Schweiz neu in Kohlekraft zu investieren. Kraftwerke, die in der Schweiz nicht erlaubt sind, sollte man aber den Nachbarn nicht zumuten. Der dadurch neu verursachte CO2-Ausstoss würde etwa 2/5 des gesamten CO2-Ausstosses der Schweiz entsprechen. ACTARES fordert von Alpiq, ihren Einfluss geltend zu machen, damit Repower auf neue Kohlekraftwerke verzichtet.
Aus den gesetzlichen Reserven von Alpiq sollen 55 Mio. Franken verrechnungssteuerfrei an die Aktionäre ausgeschüttet werden. ACTARES findet dieses Vorhaben des Verwaltungsrates erstaunlich. Problematisch erscheint es nicht aus materiellen Gründen, sondern wegen seiner nationalen Dimension. Es ist unverständlich, wieso gerade ein Unternehmen im Besitz der öffentlichen Hand mit einem Kantonsvertreter, dem Solothurner Regierungsrat Christian Wanner, als Präsidenten von der verrechnungssteuerfreien Ausschüttung der Dividende Gebrauch machen will – wo dies doch den Kantonen und Gemeinden schadet, denen diese Steuer vorenthalten wird. Aus der Sicht von ACTARES würde es dem Unternehmen besser anstehen, die Kapitalreserven - oder zumindest einen Teil davon - in zukunftsfähige, nachhaltige Energieprojekte zu investieren.
Mit den vorgeschlagenen Kandidaten für die Neubesetzung von vier Verwaltungsratssitzen verpasst es Alpiq, die rein männliche Zusammensetzung ihres Verwaltungsrates zu korrigieren. In einer Zeit, wo Frauen selbst in konservative Branchen wie der Finanzwirtschaft Führungspositionen übernehmen, ist dies inakzeptabel.