Dossiers

Seitenblicke: Scheinpartizipation

von Roby Tschopp

Dank der Börsenkotierung eines Unternehmens kann das Publikum Anteile erwerben und am unternehmerischen Risiko teilhaben. Dividenden und Aktienkursgewinne können sehr profitabel sein, aber auch ein Totalverlust ist möglich. Bei Schwierigkeiten oder Konkurs wird das Aktienkapital beeinträchtigt, beziehungsweise geht völlig verloren.
Deshalb sollte das Aktionariat an der Generalversammlung eines Unternehmens die wichtigsten Entscheidungen beeinflussen können.
Das Gleichgewicht zwischen Risiko und Verantwortung ist indessen gestört, wenn eine Aktionärin oder ein Aktionär oder eine Gruppe die Mehrheit der Aktien hält. Für die Kleinaktionärinnen und -aktionäre von Serono war es eine rein rhetorische Frage, ob sie der Übernahme durch Merck zustimmen oder nicht.
Bei Swisscom, Repower, Alpiq und anderen sieht es ähnlich aus. Warum nicht einfach Partizipationsscheine ausgeben und auf die Alibiübung einer GV verzichten? Dann wäre die Sache zumindest klar.