ACTARES verlangt mehr Transparenz bei den Medikamentenstudien von Roche
Bei Medikamentenstudien von Roche in verschiedenen Entwicklungs- und Schwellenländern gibt es Berichte von Fällen, bei denen Rechte von Patientinnen und Patienten missachtet worden seien. ACTARES verlangt an der GV von Roche vom 4. März 2014, diese Fälle genau zu untersuchen und transparent darüber zu berichten.
Gemäss einer Untersuchung der Erklärung von Bern vom September 2013 werden die strikten ethischen Regeln, die bei Medikamentenstudien gelten sollten, auch bei Studien von Roche nicht immer eingehalten. Dies gilt besonders für ausgelagerte Studien in Ländern, in denen die staatlichen und privaten Akteure nicht den westlichen Standards genügen.
Es ist auch bekannt, dass in diesen Ländern viel einfacher und schneller die genügende Anzahl Personen für eine Studie gefunden werden kann. Dies deshalb, weil ganze Bevölkerungsschichten kaum Zugang zu medizinischer Versorgung haben. Deren Entscheidungsfreiheit für oder gegen eine Teilnahme an einer Studie ist deshalb stark eingeschränkt. Diese Personen müssen besonders vor Missbrauch geschützt werden.
Die Antwort von Roche auf Fragen von ACTARES blieb sehr im Allgemeinen: Weltweit würden die gleichen Standards angewendet. Wie und ob diese Standards durchgesetzt und kontrolliert werden, kann von einer interessierten Öffentlichkeit nicht nachvollzogen werden, da kaum darüber berichtet wird. Roche hat bisher nicht im Detail auf die in der Untersuchung der Erklärung von Bern erwähnten Fälle reagiert.
ACTARES verlangt deshalb von Roche diese Meldungen ernst zu nehmen und auf die konkreten Fälle zu reagieren. Durch eine transparente und nachvollziehbare Berichterstattung sollen die Zweifel ausgeräumt und das Vertrauen in die Einhaltung höchster Standards hergestellt werden. Zusätzlich sind sytematische, unabhängige Überprüfungen unerlässlich.
Weiterhin völlig inakzeptabel sind die Vergütungen, die an der Unternehmensspitze jedes normale Mass weit übersteigen. Zudem erhält der Präsident eine vom Jahreserfolg abhängige Cash-Vergütung, was nicht ACTARES’ Auffassung einer guten Corporate Governance entspricht.