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Schwindelerregende Medikamentenpreise bei Roche

Actares, AktionärInnnen für nachhaltiges Wirtschaften stellt an der Generalversammlung vom 3. März 2015 Fragen zu den Medikamentenpreisen von Roche. Schlagzeilen in den Medien wie "Fiktiver Preis für Krebsmedikament" zeugen davon, dass Erklärungsbedarf besteht. Die Vorschläge für die Zuwahl von zwei neuen Mitgliedern in den Verwaltungsrat sind für Actares enttäuschend.

Für die Medikamentenpreise von Roche scheint es keine Grenzen nach oben zu geben. Das Unverständnis wächst nicht nur in der breiten Bevölkerung und bei den Patientinnen und Patienten. Auch die Generaldirektorin der WHO, Margaret Chan, schlägt Alarm. Behandlungskosten von mehr als 100’000 Dollar pro Fall und Jahr seien auch in westlichen Staaten nicht mehr tragbar.

Schlagzeilen wie “Fiktiver Preis für Krebsmedikament” oder “Medikamentenpreise: eine krasse Irreführung” schaden dem Ansehen der Pharmabranche. Zur Verwirrung trägt bei, dass einerseits sehr hohe Preise begründet und verteidigt werden und andererseits die Krankenkassen recht hohe Rückvergütungen beantragen können.

Auf Anfrage von Actares antwortete Roche ausführlich, dass die Preise je nach Wirtschaftsregion/Land und nach vielen weiteren Kriterien individuell festgelegt würden. Dies erklärt aber noch nicht, wie die extremen Preise zusammengesetzt sind. Die sehr hohen Gewinne, die damit erzielt werden, sind aber klar sichtbar. Es besteht Erklärungsbedarf!

Actares verlangt, dass Roche transparent über die Grundsätze und Verfahren der Preisgestaltung in den verschiedenen Ländern und Regionen informiert. Das Verständnis für die Preise würde gefördert, Diskussionen mit Regulierungsbehörden könnten versachlicht werden.

Die Vorschläge für die Neuwahlen in den Verwaltungsrat von Roche sind eine grosse Enttäuschung. Zwei neue Männer kommen hinzu, es bleibt bei den bisherigen zwei Frauen. Der Frauenanteil sinkt damit von einem Fünftel auf einen Sechstel. Keine Glanzleistung!