Netzwerk - Das Wort hat SWISSAID
Der Basler Agrokonzern Syngenta erhält Patente auf Peperoni, Rucola und Melonen. SWISSAID kämpft an vorderster Front gegen diese Patentpraxis, welche die Grundlagen der Ernährung monopolisiert.
Das Europäische Patentamt (EPA) hat Syngenta Anfang Mai ein Patent auf eine Peperonisorte erteilt, die gegen bestimmte Schädlinge resistent ist. Zwei weitere Patente auf kernlose Wassermelonen und auf Rucola mit Pollensterilität sind angekündigt. Solche Patente auf konventionell gezüchtete Sorten sichern Syngenta den alleinigen Nutzungsanspruch auf alle Pflanzen, welche die entsprechende Eigenschaft besitzen.
Patente führen zu Marktkonzentration
Gemäss einer von SWISSAID mitfinanzierten Studie stammen in Europa schon jetzt mehr als die Hälfte aller gehandelten Tomaten-, Broccoli- und Peperonisorten von Syngenta und Monsanto. SWISSAID setzt sich deshalb zusammen mit Züchterverbänden, Bauern-, und Umweltorganisationen für ein Verbot von Patenten auf konventionelle Pflanzen ein – mit Lobby-, Recherche- und Öffentlichkeitsarbeit. Dieses Engagement fliesst auch in die Entwicklungsprojekte ein, welche das Hilfswerk in neun Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas umsetzt. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf Projekten der biologischen Landwirtschaft, wo darauf geachtet wird, lokales, frei zugängliches Saatgut zu verwenden.
Mehr Transparenz
Der Einsatz gegen die Verbreitung der Gentechnologie bildet einen weiteren Schwerpunkt der Arbeit von SWISSAID. Auch hier steht oft Syngenta im Fokus. Zudem setzt sich das Hilfswerk für mehr Transparenz in den Zahlungsströmen zwischen Rohstofffirmen wie Glencore und Xstrata und den Regierungen der Förderländer ein, ergänzt mit Projekten zur gerechteren Verteilung der Rohstoff-Erlöse in vier Ländern Afrikas.