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ACTARES verlangt von Syngenta eine Stellungnahme zum Patentschutz von Gensequenzen

ACTARES, AktionärInnen für nachhaltiges Wirtschaften fragt Syngenta an der am 19. April 2006 stattfindenden Generalversammlung, welches die von der Firma definierten ethischen Grenzen des Patentschutzes in der Biotechnologie sind. Zudem verlangt ACTARES von Syngenta erneut den Verzicht auf das hochgiftige Herbizid "Para-quat/Gramoxone". Die vielen Vergiftungsfälle gefährden den Ruf der Firma.

Im Rahmen der gegenwärtigen Überarbeitung des schweizerischen Patentgesetzes soll ein angemessener Patentschutz für Erfindungen in der Biotechnologie eingeführt werden. Neben den Interessen der Wirtschaft sollen auch ethische und soziale Gesichtspunkte berücksichtigt werden. Syngenta strebt im “Aktionsplan soziale Verantwortung” folgendes Ziel an: “An-erkennung von Syngenta als führendes Unternehmen bezüglich ethischem Verhalten.”

ACTARES fragt deshalb Syngenta, welches die von der Firma definierten ethischen Grenzen der Patentierung von Gensequenzen sind. Zum Beispiel, ab wann der Patentschutz einen Missbrauch der Rechte von Dritten bedeutet, insbesondere der Rechte von indigenen Völkern mit ihrem traditionellen Wissen.

Zweitens kritisiert ACTARES seit Jahren die Vermarktung des hochproblematischen Herbi-zids “Paraquat/Gramoxone”. Jahr um Jahr führt die unsachgemässe Verwendung dieses hochtoxischen Produkts zu schlimmen Vergiftungsfällen. Immer mehr Organisationen und Firmen verbieten die Verwendung von Paraquat oder empfehlen einen raschen Ausstieg: zum Beispiel der Forest Stewardship Council oder der Common Code for the Coffee Com-munity, der von Produzentenorganisationen, aber auch von Nestlé und Tschibo unterstützt wird. Bei Unilever zeichnet sich im Zusammenhang mit der Produktion von Palmöl ein ähnli-ches Vorgehen ab.

Wie kann Syngenta auf diesem Hintergrund weiter behaupten, Paraquat sei unschädlich und zukunftsträchtig? ACTARES ist der Meinung, dass diese Fehleinschätzung dem Ruf des Unternehmens schadet und dass angesichts der gut dokumentierten Gefahren das Risiko von zukünftigen Haftungsklagen zunimmt. ACTARES verlangt die Einstellung der Produktion von Paraquat.