Bei UBS entsprechen die Boni nicht dem Geschäftsergebnis
Actares, die Aktionärsvereinigung für eine Wirtschaft mit Verantwortung, kritisiert an der Generalversammlung vom 4. Mai von UBS die übertriebenen Vergütungen und Boni. Letztere sind im Verhältnis zum erzielten Jahresgewinn viel zu hoch. Ausserdem sind die Investitionen in klimaschädliche Projekte wie Kohlekraftwerke oder arktische Bohrungen sind nicht nur umweltschädigend, sondern auch rufgefährdend und mit Verlustrisiken verbunden. Actares verlangt von UBS eine verbindliche Strategie für den baldigen Ausstieg.
Ein Thema hat in den letzten Wochen regelmässig für Schlagzeilen gesorgt: übertriebene Managerlöhne und Boni, die unabhängig vom entsprechenden Jahresergebnis bestimmt werden. Auch UBS gehört zu den betroffenen Unternehmen. Immerhin lässt die Bank erst nach Abschluss des entsprechenden Geschäftsjahrs über die Boni abstimmen.
Die Zahlen sprechen für sich: Das Konzernergebnis von UBS im Jahre 2016 beläuft sich auf rund 3,2 Mrd während es im Vorjahr noch 6,2 Mrd betrug. Leider hat sich diese Halbierung kaum auf die variablen Vergütungen ausgewirkt. Die Boni sind lediglich um 17 % zurückgegangen. Entsprechend schafft es UBS auch auf Platz 2 bei den Vergütungen für Verwaltungsratspräsidenten von Schweizer Unternehmen. Derart monetäre Anreize sind alles andere als nachhaltig und ziehen die falschen Arbeitnehmenden an.
Nicht nachvollziehbar sind die Millionen-Boni auch in Anbetracht der hohen Rückstellungen für Rechtsfälle und regulatorische Angelegenheiten. Allein im Zusammenhang mit US-Hypotheken belaufen sie sich auf rund 1.5 Milliarden Dollar. Erkennt die Bank denn nicht, dass solche Rechtsfälle und Bussen genau auf die viel zu hohen monetären Anreize zurückgehen?
Engagements in klimaschädlichen Projekten und Unternehmen wie Kohlekraftwerke, Fracking oder arktische Bohrungen, sind nicht nur umweltschädigend und eine grosse Belastung für die lokale Bevölkerung. Sie sind auch rufgefährdend und mit Verlustrisiken verbunden, denn sowohl private als auch institutionelle Anleger interessieren sich immer mehr für die Nachhaltigkeit und die Klimawirkung ihrer Geldanlagen. Actares erwartet von UBS eine verbindliche Strategie für einen baldigen Ausstieg aus diesen Investitionen.