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Serono – war der Schiffbruch vermeidbar?

Am 24. April 2012 schlug die Nachricht wie eine Bombe ein: Merck-Serono schliesst den Hauptsitz in Genf. Gewiss, das Unternehmen hat Mühe, einen Nachfolger für Rebif, das erfolgreiche Medikament gegen Multiple Sklerose zu finden. Aber die Übernahme von Serono durch Merck im Jahr 2007 wurde als Überlebenschance gepriesen.

Heute fühlen sich die Aktionärinnen und Aktionäre von damals verraten, besonders die Mitglieder von ACTARES. Mercks Vorgehen empört. Der Entscheidung gingen weder eine Vorankündigung noch eine Beratung mit den Sozialpartnern voraus. Das Angebot, einen Teil der Mitarbeitenden zu behalten, wenn sie bereit sind, nach China, den USA oder Deutschland zu ziehen, klingt arrogant. Eine solche Haltung steht einem Unternehmen nicht an, dessen Geschäft die Gesundheit ist.

Die Notwendigkeit, Forschungsabteilungen ans andere Ende der Welt zu verlegen, ist schwer einsehbar. Forschung kann so gut wie überall stattfinden, wieso nicht in Genf? ACTARES hat Merck zu einer Stellungnahme aufgefordert.

(Mitteilung vom 26.4.12)