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Morgenröte bezüglich Klimastrategie bei Zurich Financial Services

ACTARES, Aktionärinnen und Aktionäre für nachhaltiges Wirtschaften, fordert von Zurich Financial Services schon seit mehreren Jahren eine aktivere Rolle in der Klimapolitik. Im Januar gab Zurich auf Anfrage bekannt, dass eine neue Strategie in Ausarbeitung sei, die ab dem 2. Quartal 2012 umgesetzt werde. ACTARES verlangt an der Generalversammung vom 29. März 2012, dass die Verantwortung dafür personell in Verwaltungsrat und Geschäftsleitung verankert wird.

An den Generalversammlungen der Zurich der vergangenen Jahre biss ACTARES mit dem Thema Klima jeweils auf Granit. Verwaltungsratspräsident wie auch Aktionariat reagierten sehr abweisend. Offensichtlich hat sich aber hinter den Kulissen einiges getan. Vielleicht auch wegen der Vorstösse von ACTARES.

An einem Gespräch mit Zurich FS im Januar 2012 erfuhr ACTARES, dass im Herbst 2011 eine neue Klimastrategie formuliert wurde, dass im Moment Aktionspläne ausgearbeitet würden und dass die Umsetzung im 2. Quartal 2012 beginne. ACTARES ist erleichtert, dass Zurich FS endlich die Initiative ergreift und wird die Umsetzung aufmerksam verfolgen.

Es gibt im Vergleich zur Konkurrenz einiges nachzuholen. Zum Beispiel die Beantwortung der Fragen des Carbon Disclosure Project CDP – der weltweiten Umfrage zum CO2-Ausstoss grosser Unternehmen – so zu verbessern, dass diese Antworten nicht mehr geheim bleiben müssen. ACTARES hofft sehr, dass dies schon 2012 gelingt.

Auch in internationalen und nationalen Projekten und Initiativen ist Zurich FS im Vergleich wenig engagiert. Zum Beispiel eine Verpflichtung zu den UN-Principles for Responsible Investment UNPRI oder ein Beitritt zur Schweizer Climate Group wären sicher nützlich.

Primär ist jedoch ein Engagement bei den eigenen Immobilien und Investitionen gefragt. Versicherung müssen grosse Beträge investieren. Wenn die Investitionsvorgaben auch Klimakriterien enthalten, dann hat dies positive Auswirkungen auf die Entwicklung des Klimas, was im ureigensten Interesse einer Versicherung liegt. Bei den Schweizer Immobilien der Zurich sind schon interessante Projekte vorhanden oder sogar realisiert. Die Investitionen hingegen müssen zuerst analysiert und mittelfristig dekarbonisiert werden.

Sehr wichtig für die Strategie sind klare Etappen und klare, messbare Ziele. Für die Investorinnen und Investoren ist eine ausführliche und nachvollziehbare Berichterstattung zwingend nötig und die Verantwortung für das Ganze muss auf höchster Ebene bei einer konkreten Person liegen. Sehr nützlich wären auch Anreize im Vergütungssystem, die die Erfolge bei dieser Strategie belohnen.