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Klimastrategie im Schneckentempo bei Zurich Insurance Group

ACTARES, Aktionärinnen und Aktionäre für nachhaltiges Wirtschaften, stellt an der Generalversammlung der Zurich Insurance Group vom 4. April 2013 Fragen zu den mageren Fortschritten in der Klimapolitik. Die 2011 beschlossene Strategie wird nur sehr zögerlich umgesetzt und kaum kommuniziert. Lobenswert ist hingegen, dass wieder eine Frau für den Verwaltungsrat vorgeschlagen wird.

2011 stimmten Geschäftsleitung und Verwaltungsrat der Zurich einer überarbeiteten Corporate Responsability-Strategie zu, die auch klimarelevante Aspekte enthielt. Ab dem zweiten Quartal 2012 sollte diese Strategie umgesetzt werden.

Heute ist jedoch noch sehr wenig davon sichtbar. Viele messbare Resultate zu erwarten, wäre zum heutigen Zeitpunkt zu viel verlangt, hingegen würde eine Berichterstattung zu den Fortschritten der Umsetzung die Ernsthaftigkeit des Anliegens unterstreichen. Im Jahresbericht ist davon jedoch kein Wort zu lesen. Auch auf der Website von Zurich gibt es kaum konkrete und aktuelle Angaben. Die Group Environmental Policy stammt von 2009! Der Carbon Footprint Report für eine Reduktion von CO2 datiert von 2011 und bezieht sich erst noch nur auf die betrieblichen Abläufe.

Im Carbon Disclosure Project CDP – der jährlichen, weltweiten Umfrage zum CO2-Ausstoss grosser Unternehmen verweigert die Zurich auch 2012 die Veröffentlichung ihrer Antworten. Ist dies ist ein Hinweis darauf, dass die Zurich im Vergleich zur Konkurrenz weit hinterher hinkt?

Dringlich ist jedoch ein Engagement zur Reduktion der CO2-Auswirkungen bei den eigenen Immobilien und Investitionen. Bei den Schweizer Immobilien der Zurich geht es in die richtige Richtung. Resultate sind aber nicht vor 2014 zu erwarten. Was die Investitionen betrifft, lässt sich die Zurich zu viel Zeit für die Analysephase. ACTARES fordert mehr Tempo und zudem eine Verknüpfung der Anreize im Vergütungssystem mit dem Erreichen der Klimaziele.

Sehr lobenswert ist hingegen, dass schon zum zweiten Mal in Folge eine Frau für den Verwaltungsrat vorgeschlagen wird. Damit ist die Zürich schon fast in der Spitzenliga im schweizweiten Vergleich obwohl das Ziel einer angemessenen Vertretung noch nicht erreicht ist. Die Zurich erbringt den Beweis, dass fähige Frauen gefunden werden können, wenn man nur will.