Actares fordert eine klare Vision von Syngenta
Syngenta hat sich bisher geweigert, messbare Ziele zum "Good Growth Plan", ihrem Konzept für verantwortungsvolles Wachstum, zu liefern. Actares, Aktionärinnen und Aktionäre für eine Wirtschaft mit Verantwortung, verlangt an der Generalversammlung vom 26. April 2016 Klarheit. Mit der anstehenden Übernahme durch das chinesische Unternehmen ChemChina wird die Veröffentlichung von quantitativen Angaben zu den vorgegebenen Zielen unausweichlich.
Syngenta lancierte 2013 ihr Konzept “Good Growth Plan”, in dem sich das Unternehmen zu nachhaltigem Handeln verpflichtete und entsprechende Absichten formulierte. Die Umsetzung blieb aber bisher eine Public Relations-Übung. Messbare Ziele und Teilziele fehlen noch immer. Auch quantitative Belege für eine entsprechende Entwicklung im Unternehmen sind nicht erhältlich.
Angesichts der anstehenden Übernahme durch ChemChina ist es höchste Zeit für quantitative Angaben. Chinesische Staatskonzerne müssen sich nicht nur auf den Finanz- und Absatzmärkten profilieren. In vielen Gegenden Chinas ist die Belastung von Luft, Wasser und Boden so gross, dass sich Staatskonzerne weitere ökologische Sünden nicht leisten können. Im Kampf gegen die immense Umweltverschmutzung sind insbesondere sie zu verantwortungsvollem Handeln verpflichtet. Eine längerfristige Perspektive in Form von entsprechenden Mehrjahresplänen wird zum Muss.
Syngenta braucht eine Vision weg von der Produktion und dem Verkauf teils hochgiftiger Pestizide wie Paraquat zur Ausbringung auf Monokulturen – dem heutigen Hauptstandbein von Syngenta. Stattdessen sollte das Unternehmen eine Landwirtschaft unterstützen, die an die lokalen Gegebenheiten angepasst ist hinsichtlich klimatischer Bedingungen, Bodenbeschaffenheit wie auch sozioökonomischer Bedingungen. Wenn Böden langfristig genutzt werden sollen, müssen die lokalen Ökosysteme geschützt werden anstatt sie aus dem Gleichgewicht zu bringen.
Actares stellt an der Syngenta-Generalversammlung vom 26. April 2016 Fragen zu diesen Themen und erwartet, dass die neuen Eigentümer nicht nur ein Nachhaltigkeits-Management einführen, sondern auch die Mitarbeitenden sowie die Öffentlichkeit darüber informieren.
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