Actares verlangt von Nestlé eine ganzheitliche Sicht auf Soja
Actares, Aktionärinnen und Aktionäre für eine Wirtschaft mit Verantwortung, unterstützt die Selbstverpflichtung von Nestlé gegen die Entwaldung. Die Umsetzung ist bisher aber noch ungenügend. Will Nestlé bis 2020 alle Produkte so herstellen, dass sie nicht zur Abholzung beitragen, ist eine Umstellung auf fair produziertes Soja im Tierfutter der Zulieferkette Pflicht.
Im Verlauf der vergangenen Jahrzehnte wurde die Anbaufläche für Soja stärker ausgedehnt als für alle anderen Nutzpflanzen weltweit. Beunruhigend ist die Situation vor allem in Südamerika: Immer tiefer stossen dort die Soja-Felder in den Atlantikwald und die artenreiche Savanne Cerrado vor, zerstören gigantische CO2-Speicher und führen zu Degradierung und dem Verlust von Biodiversität.
Actares ist erfreut darüber, dass Nestlé die Abholzung als Problem erkannt hat und angibt, sich für den Schutz der Wälder einzusetzen. In Nestlés „no deforestation commitment“ steht, dass bis 2020 weltweit alle Produkte von Nestlé so hergestellt werden sollen, dass sie nirgends zur Abholzung beitragen.
Angesichts dieser Selbstverpflichtung erstaunt die Tatsache, dass Nestlés Nachhaltigkeitsstandards bisher nur für direkt eingekauftes Soja gelten. Die Menge an „verstecktem Soja“ in Form von Tierfutter in den Zulieferketten ist um ein Vielfaches grösser als der „direkte“ Einkauf: rund 80 Prozent der weltweiten Soja-Produktion landet in den Futtertrögen von Tieren. Bei Nestlé trägt die Verwendung von indirektem Soja somit bedeutend zur Abholzung der Wälder bei.
Actares erwartet, dass Nestlé seine Selbstverpflichtung ganzheitlich umsetzt und die Risiken im Zusammenhang mit Soja im Tierfutter in seinen Nachhaltigkeitsstandards berücksichtigt. Um das „no deforestation committment“ einhalten zu können, ist die Umstellung auf fair produziertes Soja in den Zulieferketten unumgänglich.