ACTARES: Vergütungen, Frauenanteil und Klimaerwärmung
Auch 2013 wird ACTARES, AktionärInnen für nachhaltiges Wirtschaften, die Mitglieder durch Stimmabgabe an den Generalversammlungen der 20 Unternehmen des Swiss Market Index vertreten. Je nach Aktualität kann dies auch auf den Generalversammlungen weiterer Unternehmen geschehen. Als Schwerpunktanliegen stehen exzessive Boni, die unzureichende Präsenz von Frauen in den Verwaltungsräten und die Klimaerwärmung auf dem Programm.
ACTARES zählt nahezu 1300 Mitglieder, in erster Linie Privatpersonen. Ein Teil von ihnen sind selbst Aktionärinnen oder Aktionäre, andere sind sich bewusst, dass sie über die Investitionen ihrer Pensionskassen oder Sozialversicherungen indirekt am Geschehen beteiligt sind. ACTARES erarbeitet und publiziert Abstimmungsempfehlungen für die Mitglieder und bezieht mindestens auf den Generalversammlungen der 20 SMI-Unternehmen entsprechend Stellung. Letztere machen über 80 Prozent der Schweizer Börsenkapitalisierung aus. Auf diese Weise werden die Unternehmen aufgefordert, eine wirtschaftlich, gesellschaftlich und ökologisch nachhaltige und verantwortungsbewusste Geschäftsführung zu praktizieren.
Wie immer die Abstimmung am 3. März über die «Abzocker-Initiative» ausgehen mag: Die Vergütungspraxis in der Führungsetage wird ein hochaktuelles Thema bleiben. Für ACTARES geht es dabei nicht in erster Linie um finanzielle Implikationen, sondern um schädliche Einstellungen und um die Prinzipien einer guten Unternehmensführung.
ACTARES wird das Thema unzureichende Präsenz von Frauen in den Verwaltungsräten konsequent im Blick behalten. Als von den Generalversammlungen gewählte Gremien müssen Verwaltungsräte das Aktionariat und seine Interessen vertreten. Aber nicht nur das: Diversität im Verwaltungsrat dämpft die Bereitschaft, zu hohe Risiken einzugehen, und sie ebnet den Weg für grösseren Unternehmenserfolg. Es gibt keinerlei Rechtfertigung, die weibliche Hälfte der Talente und Kompetenzen unserer Wirtschaft brach liegen zu lassen. Das gute Beispiel muss von oben kommen.
Ein weiteres Schwerpunktanliegen von ACTARES sind die Klimarisiken. Den Verwaltungsräten von Unternehmen, die keine Bereitschaft zur Verbesserung ihrer Klimabilanz zeigen, erteilt ACTARES keine Entlastung. Besondere Aufmerksamkeit gilt Finanzinstituten, deren Finanzierungstätigkeit weit grössere Bedeutung hat als die direkten Auswirkungen ihres eigenen Geschäfts.
An Anliegen mangelt es ACTARES also keineswegs. Trotz der positiven Entwicklung einiger Unternehmen sind immer mehr Aktionärinnen und Aktionäre grosser Gesellschaften der Auffassung, dass deutliche Fortschritte in Richtung nachhaltiges Wirtschaften notwendig und möglich sind.