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Swatch glänzt, aber wo bleibt die Transparenz?

An der Generalversammlung von Swatch vom 14. Mai 2014 lobt ACTARES die unkonventionelle und erfolgreiche Geschäftsführung von Swatch. Obwohl Finanzanalysten bei Swatch nicht ernst genommen werden, ist der Erfolg offensichtlich – oder gerade deswegen. Klar ungenügend ist hingegen die Berichterstattung zu Themen der gesellschaftlichen Verantwortung.

An der Generalversammlung vom 14. Mai 2014 lobt ACTARES die unbestrittenen Erfolge von Swatch Group. Konstant gute Zahlen, ein Eigenkapital von dem andere nicht einmal träumen, Ausbau der Tätigkeit und damit verbundene Schaffung von soliden Arbeitsplätzen und vieles mehr. Swatch ist das zudem das einzige Unternehmen des SMI mit einer Frau als Präsidentin.

Swatch, eine börsenkotierte Familienfirma, die ein wenig gross geraten ist, ist ein Sonderfall. Deswegen kann sich die Firma einiges leisten, was vergleichbare Unternehmen nicht können. Zum Beispiel einen Jahresbericht auf Schweizerdeutsch, um die Swissness zu unterstreichen. Oder das konsequente Ignorieren von kurzfristig orientierten Analysten und Investoren. Swatch kann sich leisten, eine langfristige Optik in den Vordergrund zu stellen und ist damit erfolgreich.

Die Berichterstattung von Swatch ist hingegen nur teilweise genügend. Ausführlich und detailliert ist nur der Bericht über die Rechnung. Das ist gesetzlich so vorgeschrieben. Eine externe Überprüfung ist obligatorisch. Klar ungenügend ist hingegen die Berichterstattung über die Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf Umwelt und Gesellschaft.

Ausser Selbstverpflichtungen zu gewissen Standards gibt es kaum geprüfte oder nachprüfbare Informationen und nur wenige Zahlen. Für ein Unternehmen von der Grösse und der Qualität von Swatch ist es ein Anachronismus, dass die Berichterstattung zur gesellschaftlichen verantwortung im Jahresbericht nicht mehr als drei Seiten in Anspruch nimmt. Dazu passt, dass Swatch sich weigert, beim Carbon Disclosure Project, einer jährlichen weltweiten Umfrage zum CO2-Ausstoss grosser Unternehmen, mitzumachen.

ACTARES fordert von Swatch eine ausführlichere und nachprüfbare Berichterstattung zu den Themen der gesellschaftlichen Verantwortung. Es ist kaum zu befürchten, dass dabei grosse Ungereimtheiten zum Vorschein kommen. Mehr Transparenz und nachprüfbare Fakten würden Swatch gut anstehen.