Klimapolitik von UBS noch unvollständig
ACTARES, Aktionärinnen und Aktionäre für nachhaltiges Wirtschaften, anerkennt, dass UBS, im eigenen Betrieb und bei Investitionen in Liegenschaften eine überzeugende Klimapolitik verfolgt. Es fehlt jedoch noch eine Strategie, wie der Ausstieg aus den nicht erneuerbaren, klimaschädlichen Energien – zum Beispiel bei Finanzierungen von Kohleminen und Kohlekraftwerken – angegangen werden soll. Wegen der noch nicht vollständig bereinigten Affäre um den grossen Händlerverlust von 1,8 Milliarden in London lehnt ACTARES die Decharge ab.
An der Generalversammlung von UBS vom 3. Mai 2012 lobt ACTARES die Klimapolitik von UBS im betrieblichen Bereich und bei Investitionen in Liegenschaften. Eine grosse Lücke klafft jedoch bei der Finanzierung von klimaschädlichen Industrien. Dort entsteht ein Vielfaches der im Betrieb eingesparten Treibhausgase.
Gemäss der Banktrack-Studie “Bankrolling Climate Change” vom Dezember 2011 haben die Geschäfte von UBS mit Kohleminen und Kohlekraftwerken zwischen 2005 und 2010 um fast 50% zugenommen. In einer weltweiten Liste von 93 Banken, die sich in der Kohleindustrie engagieren, ist UBS unter den ersten 10 gelandet!
ACTARES verlangt deshalb von UBS, dass dieses Thema in Zukunft absolut prioritär behandelt und dass die gesamte Geschäftstätigkeit auf ihre Klimawirksamkeit überprüft wird. Zudem soll sofort mit dem schrittweisen Ausstieg aus den klimaschädlichsten Industrien begonnen werden.
Dass die Richtlinien von UBS zum Umgang mit sensiblen Geschäften noch immer nicht veröffentlicht werden ist für ACTARES unverständlich. Andere Banken sind in diesem Bereich transparenter. Positiv wertet ACTARES hingegen, dass UBS zusammen mit andern Banken eine Arbeitsgruppe gebildet hat zur Umsetzung der Guiding Principles for Business and Human Rights der UNO. Diese Prinzipien postulieren eine umfassende Verantwortung von Unternehmen für die Einhaltung der Menschenrechte im Zusammenhang mit ihrer Tätigkeit. Resultate sind allerdings erst Ende 2012 zu erwarten.
Die Vergütungen sind bei UBS auf oberster Führungsebene nach wie vor viel zu hoch und nicht gesellschaftsverträglich. ACTARES lehnt deshalb den Vergütungsbericht 2011 ab.
In der Bereinigung der Affäre um den grossen Händlerverlust von 1,8 Milliarden in London bleiben noch zu viele Zweifel. Es ist noch nicht definitiv klar, wie die internen Kontrollmechanismen solche Vorkommnisse künftig verhindern sollen. Deshalb lehnt ACTARES auch die Decharge für die leitenden Organe ab.