Gute Standards zur Verantwortung bei UBS – verbesserte Klimapolitik verfehlt 2-Grad-Ziel
An der Generalversammlung von UBS vom 10. Mai 2016 lobt Actares die vorbildlichen neuesten Vorgaben zur Wahrnehmung der Unternehmensverantwortung. Das auch verbesserte Engagement für den Klimaschutz reicht hingegen nicht aus, um einen massgeblichen Beitrag zum 2-Grad-Ziel zu leisten.
An der Generalversammlung von UBS vom 10. Mai 2016 lobt Actares, actionnariat responsable – für eine Wirtschaft mit Verantwortung, die neu präsentierte Strategie zur Unternehmensverantwortung. Ab 2016 heisst sie “UBS and Society”. In den UBS-Richtlinien zu Umwelt- und Sozialrisiken ist alles zusammengefasst. Die Bank setzt damit neue Standards: Verantwortung wird klar und unmissverständlich definiert. Die Strategie wird ausführlich und umfassend dargelegt, alles ist detailliert und verbindlich formuliert.
Dazu gehört auch das Bekenntnis zum vorsorglichen Handeln: nicht reagieren, sondern agieren sei angesagt. Man dürfe auch nicht alles tun, was erlaubt wäre! Viele der klaren und eindeutigen Aussagen waren noch vor wenigen Jahren undenkbar in dieser Form und von dieser Seite.
Das heisst natürlich nicht, dass jetzt schon alles in Ordnung ist. Die Umsetzung vieler Vorhaben hat erst angefangen, braucht eine neue Unternehmenskultur und diese braucht Zeit und Energie. Auch Verbesserungsmöglichkeiten gibt es noch viele. Actares wird Umsetzung und Weiterentwicklung dieser Strategie aufmerksam verfolgen.
Auch die Position von UBS zum Klimaschutz hat sich verbessert. Ausführliche Studien bezeichnen die Risiken und listen auf, wo es Handlungsbedarf gibt. Zum Beispiel werden besonders schmutzige Kohleprojekte nicht mehr finanziert. Die Strategie geht aber nicht weit genug, um massgeblich zum – nach der Pariser Klimakonferenz – weltweit anerkannten 2-Grad-Ziel beizutragen.
Sogar Neubauten von Kohlekraftwerken können finanziert werden, wenn sie gewisse Standards erfüllen. Da ein solches Kraftwerk sicher 40 Jahre in Betrieb ist, ist das nicht nur unverantwortlich, sondern auch finanziell ein Risiko und garantiert ein Hindernis bei der Erreichung des 2-Grad-Ziels. Auch der Kohlebergbau soll – mit Einschränkungen – weiter finanziert werden.
Diese Strategie hat keine Zukunft. Sie widerspricht den Erkenntnissen von UBS. Actares verlangt einen geplanten, schrittweisen Ausstieg aus der Kohle und anschliessend aus allen weiteren nicht erneuerbaren Energien sowie eine transparente Berichterstattung über die Klimawirkung der gesamten Geschäftstätigkeit. UBS könnte so ein Signal setzen und würde sich als Vorreiterin unter den Grossbanken positionieren.
–> Actares-Votum.