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Aufruf von ACTARES und ARPIP an die Novartis-Aktionäre

Die Argumente, die Novartis zur Rechtfertigung der am 25. Oktober angekündigten Kosteneinsparungen vorbringt, überzeugen ganz und gar nicht. Dies gilt in besonderem Masse für die Schliessung des Standorts Nyon. ACTARES, AktionärInnen für nachhaltiges Wirtschaften und ARPIP, die Vereinigung der Arbeitnehmervertreter in den Pensionskassen, rufen die Aktionärinnen und Aktionäre von Novartis auf, von den Verantwortlichen des Unternehmens Erklärungen zu verlangen. Private und institutionelle Anleger, namentlich jene, denen die Interessen der Arbeitnehmerschaft und der regionalen Bevölkerung am Herzen liegen, können die Beschlüsse des multinationalen Pharmakonzerns nicht stützen.

Die Aktionärinnen und Aktionäre können die Entscheide der Unternehmensführung nicht mittragen, denn die Gründe für die Schliessung des Werkes in Nyon und für den Abbau der Tätigkeiten in Basel sind vage und ungenau. Wirtschaftliche Unsicherheit, Wechselkursschwankungen und steigende Staatsverschuldung betreffen nicht nur die Schweiz, sie sind ein globales Problem. Die Entscheidung ist alles andere als rational, im Gegenteil: Hier scheint Willkür am Werk.

Zu den Schweizer Investoren gehören auch die Pensionskassen. Von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, halten alle Novartis-Aktien in ihren Portefeuilles. Da sie das Geld von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern verwalten, sind sie verpflichtet, die Konzernleitung zur Rede zu stellen und gegebenenfalls ihre Missbilligung zum Ausdruck zu bringen. ARPIP ruft die PK-Stiftungsratsmitglieder, die die Belegschaft vertreten, auf, in diesem Sinne zu handeln. Warum wurden die Mitarbeitenden nicht sofort nach der Veröffentlichung der Pläne unterrichtet? Wurde die Partnerschaft mit den politischen Behörden respektiert, die ja sonst stets zur Unterstützung des Wirtschaftstandorts aufgefordert werden? Welche Zukunftsvision bringt Novartis dazu, ausgerechnet sein Ursprungsland zu benachteiligen?

ACTARES vereint Aktionärinnen und Aktionäre aus der ganzen Schweiz, die von den Unternehmen wirtschaftliche, ökologische und soziale Nachhaltigkeit fordern. In diesem Sinne sind alle verantwortungsbewussten Inhaberinnen und Inhaber von Novartis-Aktien aufgerufen, sich den Mitgliedern von ACTARES anzuschliessen und sich an den bevorstehenden Interventionen beim Basler Konzern zu beteiligen.

Dies ist der erste gemeinsame Appell zweier Organisationen, die klar unterschiedliche Kreise vertreten. Er ist Ausdruck des Unverständnisses gegenüber dem geplanten Abbau von Novartis in der Schweiz.