ACTARES verlangt: Swiss Re soll den Nachhaltigkeitsbericht aufwerten
ACTARES, Aktionärinnen und Aktionäre für nachhaltiges Wirtschaften, wird an der Generalversammlung der Swiss Re vom 10. April verlangen, dass der Nachhaltigkeitsbericht gemäss Best Practice in den Jahresbericht integriert wird und so auch vor der Generalversammlung verfügbar ist. Den Vergütungsbericht lehnt ACTARES ab.
Swiss Re legt grossen Wert auf Nachhaltigkeit. Beim Vergleich mit Konkurrenten der Finanzbranche schneidet das Unternehmen gut ab. Das Engagement ist nicht nur innerhalb des Konzerns gross, sondern auch bei der Verbesserung internationaler Standards für die ganze Branche. Bei Nachhaltigkeits-Bewertungen und -Ratings ist Swiss Re meist auf den vordersten Plätzen. Ist also alles in Ordnung?
Nein, denn der Nachhaltigkeitsbericht – der bei Swiss Re “Corporate Responsibility Report” heisst – wird erst im Mai veröffentlicht. Dies lässt Zweifel aufkommen, ob dieser Teil der Berichterstattung ebenso ernst genommen wird wie der finanzielle.
Die Generalversammlung ist der Ort, an dem über die Berichterstattung zum vergangenen Jahr abgestimmt wird. Integraler Bestandteil davon muss der Nachhaltigkeitsbericht sein. Die Aktionärinnen und Aktionäre sollen die Möglichkeit haben, auch über diesen wichtigen Teil der Berichterstattung abzustimmen. Dass der Nachhaltigkeitsbericht erst im Mai erscheint, ist ein Hinweis, dass er, in den Augen der Swiss Re, weniger wichtig ist und dass eine Diskussion darüber an der Generalversammlung nicht gefragt ist.
Der Vergütungsbericht weist immer noch Zahlungen aus, die weit über einem akzeptablen, für Durchschnittsverdienende nachvollziehbaren Mass liegen. ACTARES empfiehlt deshalb, den Vergütungsbericht abzulehnen.
Bei der anstehenden Neuwahl in den Verwaltungsrat wird mit Mary Francis endlich wieder eine Frau vorgeschlagen. Der Frauenanteil auf der höchsten Führungsebene ist jedoch immer noch klar ungenügend. Die Konzernleitung war auch 2012 ein reines Männergremium. Für die Förderung der Frauen im Konzern wird zwar einiges unternommen, bezüglich Frauenanteil in Verwaltungsrat und Konzernleitung besteht jedoch ein klarer Rückstand im Vergleich zu andern führenden Schweizer Konzernen.