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Reaktion von Credit Suisse auf Klimawandel ungenügend

ACTARES, AktionärInnen für nachhaltiges Wirtschaften, wird an der Generalversammlung der Credit Suisse vom 25. April 2008 deren ungenügende Bereitschaft zur Bekämpfung des Klimawandels aufgreifen. Credit Suisse anerkennt diesen zwar als Realität. Die ergriffenen Massnahmen und die Berichterstattung betreffen jedoch nur die direkten Emissionen des Bankbetriebs. Die viel gewichtigeren Auswirkungen auf das Klima durch die Finanzierungstätigkeit der CS werden jedoch sträflich vernachlässigt.

ACTARES, AktionärInnen für nachhaltiges Wirtschaften, macht an der Generalversammlung der Credit Suisse vom 25. April 2008 die Bekämpfung des Klimawandels zum Thema. Credit Suisse anerkennt in ihrer “Position zum Klimawandel”, dass dieser eine Realität ist und dass er eine ernste Gefahr für unsere Umwelt und unser Wirtschaftsystem sei. Weiter heisst es dort: “Die Credit Suisse wirkt auf die Umwelt ein, sei es durch den Energieverbrauch ihrer Liegenschaften, den Geschäftsverkehr, die eingekauften Betriebsmittel, die durch sie finan-zierten Unternehmen, Projekte und Produktionsweisen sowie ihre Anlagepolitik.”

Zu den Emissionen aus dem eigentlichen Bankbetrieb, inklusive der Geschäftsflüge existiert eine ausführliche Berichterstattung. Die darin enthaltenen Zielvorgaben sind zu begrüssen. Diese internen Emissionen aus der Geschäftstätigkeit sind jedoch praktisch zu vernachlässi-gen im Vergleich mit jenen aus der Finanzierungstätigkeit. Darüber ist in der Berichterstattung und in den Strategien zum Klimawandel leider nichts zu lesen. Die Erkenntnis wäre zwar da, Folgen scheint sie jedoch noch keine zu haben.

Im Februar 2008 haben drei grosse US-Finanzinstitute gemeinsam die „Carbon Principles“ verabschiedet. Diese Initiative hat Pioniercharakter, denn sie anerkennt zum ersten Mal die Bedeutung der durch die Finanzierungstätigkeit der Banken verursachten Emissionen. In ihrem Rahmen werden Kunden ermuntert, den – zukünftigen – Wert vermiedener CO2-Emissionen zu berücksichtigen. Ebenso setzten sich die Unterzeichner für gesetzliche und regulatorische Massnahmen ein.

ACTARES ruft Credit Suisse auf, der Nachhaltigkeit im Bereich Klimaschutz besser nachzu-leben, die durch Finanzierungen aller Art entstehenden Emissionen zu erfassen und, ähnlich wie bei den betrieblichen Emissionen, Reduktionsziele zu setzen. Nützlich dabei wären die Erarbeitung von entsprechenden Richtlinien und die Zusammenarbeit mit andern Finanz-dienstleistern als Grundlage eines koordinierten Vorgehens, vergleichbar mit den “Carbon Principles”. Die gesamten Anstrengungen müssten in einer “Climate Policy” zusamengefasst und veröffentlicht werden.