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ACTARES fordert klare und verbindliche Richtlinien für Swisscom

ACTARES, AktionärInnen für nachhaltiges Wirtschaften, fordert während der General-versammlung von Swisscom am 25. April 2006 vom Hauptaktionär ein konsequentes Verhalten und klare Richtlinien. Das vom Bundesrat lancierte Projekt zur Totalprivati-sierung von Swisscom bewirkt für die AktionärInnen markteigene Unsicherheiten, welche es nicht noch durch politische Unwägbarkeiten zu verschlimmern gilt.

Die neue Strategie des Bundesrats, welche unangebracht kommuniziert und zu spät erarbei-tet worden ist, hat das unternehmerische Risiko von Swisscom völlig verändert. Von einem expansionsorientierten Unternehmen, welches sich in rückläufigen aber stabilen und voraus-sehbaren Märkten positioniert hat, wird verlangt, sich zum innovativen Pionier zu verwandeln. Ein hochriskantes Unterfangen. Gerade weil eine Strategie mit unausgeglichenen Risiken schlicht und einfach nicht gesund sein kann.

Für den Fall, dass die Privatisierung nach Wunsch des Bundesrats verläuft, sieht ACTARES keinen Grund, dass Swisscom in Zukunft keine strategischen Partnerschaften eingehen soll-te, welche das Unternehmen technologisch oder finanziell stärken. Der Alleingang ist eine denkbare Alternative, sollte aber nicht a priori als einzige Möglichkeit vorausgesetzt werden.

Für den viel wahrscheinlicheren Fall, dass die Bundesmehrheit beibehalten wird, muss die Rolle des Bundes unbedingt neu definiert und die Kontrollmechanismen daran angepasst werden. Wenn das Engagement des Bundes politisch motiviert sein wird, im Sinne der Pflege des Service Public, macht der Rückgriff auf ein breites Minderheitsaktionariat keinen Sinn. Swisscom müsste in diesem Fall von der Börse zurückgezogen werden. Entweder wieder vollständig in Bundesbesitz oder mit einem starken strategischen Partner mit Minderheitsbe-teiligung. Nur wenn sich der Bund als Mehrheitsaktionär als finanzieller Investor versteht, welcher die Risiken mit dem Minderheitsaktionariat teilt, ist der Status quo zu verantworten. In diesem Fall müssen klare, rechtzeitig bekannte Richtlinien geschaffen werden, welche dann unbedingt zu respektieren sind.