An der Generalversammlung von Credit Suisse vom 27. April kritisieren Actares und ShareAction die Untätigkeit der Bank in Sachen Klimawandel. Credit Suisse hat die Kredite an Unternehmen im Bereich der fossilen Energien letztes Jahr sogar erhöht. Zahlen zum Anteil erneuerbarer Energien fehlen und eine Gesamtanalyse zum Footprint der Bank ist nicht in Sicht. Actares und ShareAction verlangen eine Anpassung der Strategie und die Berücksichtigung der Klimaverträglichkeit im Risikomanagement.

2016 wurde in Paris vereinbart, dass die Klimaerwärmung auf 1,5° beschränkt werden soll. Eines der drei Hauptziele des Paris Agreement betrifft den Finanzbereich. Dieser soll seinen Beitrag dazu leisten, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren.

Bei CS ist davon nichts zu sehen. Im Gegenteil, sie ist ganz vorne mit dabei bei der Finanzierung von Kohle, Öl und Gas und weit entfernt von den Pariser Klimazielen: Gemäss dem Fossil Fuel Finance Report 2018 von Banktrack gehört CS weltweit zu den 10 Banken, welche 2017 ihre Investitionen in nicht erneuerbare Ressourcen am meisten erhöht haben, nämlich um 1.1 Milliarden Dollar. Bei CS macht das ein Total von über drei Milliarden Dollar für fossile Energien.

Über zwei Milliarden davon machen Kredite für Kohleminengesellschaften und Kohlekraftwerke aus. Dabei ist gerade die Kohleindustrie stark unter Druck: immer mehr Staaten verabschieden sich von der Kohleenergie. Investitionen in nicht-erneuerbare Ressourcen belasten nicht nur das Klima, sondern gehören auch finanziell immer mehr in den Hochrisikobereich.

Trotzdem existiert bei CS keine Strategie zu einem geordneten Ausstieg aus den nichterneuerbaren Energien. Bisherige Fortschritte im Klimabereich betreffen vor allem die Betriebsökologie. Wie gross der Anteil der Investitionen in erneuerbare Energien an der gesamten Energiefinanzierung ist, kommuniziert CS nicht.

Actares und ShareAction verlangen von CS,
- die Strategie an die Pariser Klimaziele anzupassen,
- sich weltweit aus der Finanzierung von Kohle zurückzuziehen,
- den geordneten Ausstieg aus bestehenden Kohle-Engagements zu planen.