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Credit Suisse muss Klimapolitik beschleunigen

ACTARES, Aktionärinnen und Aktionäre für nachhaltiges Wirtschaften, fordert von Credit Suisse, dass die Bank ihre Klimapolitik so rasch wie möglich auf das Kerngeschäft ausdehnt. Dafür fehlen heute sogar die Grundlagen: Credit Suisse verfügt über keine systematischen Daten zu ihren Engagements in klimasensiblen Bereichen. Vergütungen bleiben problematisch hoch; ACTARES lehnt den Bericht ab.

An der Generalversammlung von Credit Suisse Group (CSG) vom 26. April 2013 verlangt ACTARES, dass die Bank ihre Klimapolitik schneller als bisher auf das ganze Kerngeschäft ausdehnt. Diesbezügliche Bemühungen stehen ganz am Anfang.

In einer Studie, die CSG und WWF im Herbst 2011 gemeinsam erstellten, wird die Rolle der Banken auf dem Weg zu einer CO2-armen Wirtschaft untersucht; eine Folgestudie im August 2012 behandelt die Dekarbonisierung des Schweizer Immobiliensektors. Dies sind sehr lobenswerte Schritte. Ausser im Immobilienbereich lässt die Umsetzung aber auf sich warten.

Die Treibhausgasneutralität, auf die CSG so stolz ist, bezieht sich leider nur auf die Betriebsstätten. Das ist aber nur ein kleiner Teil der Klimawirkungen der Bank. Ihre Engagements in klimaschädlichen Energien wurden bisher nie in die Berechnungen einbezogen. Schlimmer noch: Credit Suisse verfügt über keine systematischen Daten zu ihren direkten und indirekten Engagements in Kohlekraftwerken und Kohleminen, Erdöl- und Gasförderung sowie in weiteren nicht erneuerbaren Energien. Ohne diese Grundlage ist eine echte Klimapolitik zum Scheitern verurteilt.

ACTARES fordert deshalb von Credit Suisse, dass beschleunigt die Grundlagen geschaffen werden, um die betrieblich vorbildliche Klimapolitik auf die gesamte Geschäftstätigkeit auszudehnen. Über die Fortschritte auf diesem Weg muss die Bank regelmässig berichten. Zudem wäre es durchaus angemessen, die Erkenntnisse der CSG bezüglich Klimawandel etwas offensiver in der Öffentlichkeit, bei den Aktionärinnen und Aktionären und auch beim Lobbying in der Politik zu vertreten.

Den Vergütungsbericht lehnt ACTARES ab. Sechs Millionen Schweizer Franken für die nicht-operative Tätigkeit des Präsidenten des Verwaltungsrates sind nicht zu rechtfertigen, um nur einen der Misstände zu erwähnen.