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Editorial: Dominus providebit?

«Der Herr wird vorsorgen» steht auf Lateinisch auf dem Rand des Schweizer Fünffränklers. Spiegelt die für die Schweizer Mentalität recht ungewöhnliche Devise die gegenwärtige Lage von ACTARES wider? Das Dilemma zwischen dem, was getan werden soll, und dem, was getan werden kann, ist heute grösser denn je.

Ein klarer Erfolg

ACTARES gewinnt stetig an Bedeutung. Die Medien veröffentlichen nicht nur unsere Stellungnahmen, sondern kommen auch spontan auf uns zu. Auch einige Unternehmen haben vor ihrer Generalversammlung Kontakt zu uns gesucht. Und nicht zuletzt steigt die Anzahl der Mitglieder stetig an. All dies sind Anzeichen dafür, dass ACTARES den richtigen Weg eingeschlagen hat und dass die Arbeit Früchte trägt. Die ausbleibenden Zuwendungen der - wie geplant aufgelösten - Stiftung Duchemin haben ein Loch in unserem Budget hinterlassen. Dieses konnte trotz der anhaltenden Grosszügigkeit der Mitglieder noch nicht gestopft werden. Wir arbeiten daran, neue Institutionen zu überzeugen, uns zu unterstützen. Dies war jedoch umso schwieriger, als wir mit der schweren Krankheit und dem tragischen Tod von Max Mader konfrontiert wurden, der seit dem Herbst letzten Jahres als Verantwortlicher für die Mittelbeschaffung tätig war.

Nötiger als je zuvor

Grossunternehmen wissen heute genau, wie wichtig es ist, sich von ihrer besten ethischen Seite zu zeigen. Entsprechende Berichte, Initiativen, Programme und selbstgemachte Labels gibt es folglich zuhauf. In dieser Fülle wird es zunehmend schwieriger, den Durchblick zu behalten. Die im Laufe der Jahre gewonnene Erfahrung, die Ausdauer und der Scharfblick von ACTARES werden deshalb immer wertvoller. Als Gegenbewegung dazu scheint die Krise eine überraschende Rückkehr der Unternehmen zu schlechtem Verhalten zu fördern, das man längst überwunden glaubte. In jedem Fall aber müssen die Aktionärinnen und Aktionäre über die Mittel verfügen, um ihre Verantwortung wahrzunehmen, d.h. die Unternehmen zur Rechenschaft zu ziehen und ihr Engagement für eine nachhaltige Wirtschaft zum Ausdruck zu bringen.