Aktuell Medienmitteilungen

Höhere Vergütungen bei Credit Suisse: wofür?

An der Generalversammlung von Credit Suisse (CS) vom 9. Mai 2014 kritisiert ACTARES, dass trotz magerer Performance, unzähliger Skandale, drohender Klage aus den USA, Streit um die Rückgabe von Retrozessionen und ungelöster Too-big-to-fail-Problematik ungeniert die Vergütungen massiv erhöht wurden. ACTARES verweigert die Entlastung und lehnt Vergütungsbericht und Statutenänderung ab.

An der Generalversammlung von CS vom 9. Mai 2014 kritisiert ACTARES die Bedienungsmentalität bei den Vergütungen für Spitzenmanager, Konzernleitung und Verwaltungsrat. Auf dem Hintergrund der andauernden Schlagzeilen, insbesondere mit den USA, den ungelösten Konflikten mit Kunden wegen nicht zurückbezahlten Retrozessionen und den korruptionsähnlichen Beziehungen zu regierungsnahen Personen in China, um nur wenige Beispiele anzuführen ist dies völlig inakzeptabel.

Für Rechtsstreitigkeiten und Strafverfahren ist ein – wahrscheinlich zu niedriger – Milliardenbetrag zurückgestellt. Das Too-big-to-fail-Problem ist ungelöst. CS wird weiterhin de facto durch den Staat subventioniert. Der Internationale Währungsfonds IWF berechnet diesen Vorteil auf bis zu 50 Milliarden Franken für die beiden Schweizer Grossbanken. Wenn Rückstellungen und “Subventionen” in die Rechnung einbezogen würden, dann ergäbe sich ein Jahresverlust.

Auf diesem Hintergrund ist eine Erhöhung der heute schon exzessiven Vergütungen völlig verfehlt. Zwar wird jedes Jahr ein neues “verbessertes” Vergütungssystem präsentiert. Hauptziel scheint aber zu sein, es so zu gestalten, dass am Schluss die Vergütungen wieder ungeahnte Höhen erreichen können. Hauptkritik von ACTARES ist das Missverhältnis von fixen und variablen Bezügen. Letztere erreichen locker das dreifache der fixen Vergütungen.

Wie in der Medienmitteilung vom 2. Mai angekündigt, wird ACTARES von CS einen Ausstieg aus der Finanzierung von nicht erneuerbaren Energien verlangen, insbesondere aus dem Kohlebergbau, wo CS zuvorderst dabei ist. Gemäss der Studie “Banking on Coal” von Banktrack und Urgewald hat sich ihr Engagement seit 2011 verdoppelt. In ihrer Antwort auf konkrete Fragen zum Engagement in Kohle versteckt sich die CS hinter der Politik und sieht keinen Handlungsbedarf.

Dieser ist aber nicht nur aus Gründen des Klimaschutzes gegeben, sondern weil Engagements in nicht erneuerbare Energien zunehmend auch finanziell risikobehaftet sind. Auf Einladung von ACTARES wird Paul Corbit Brown, ein Bewohner der Appalachen (USA) über die Verwüstungen sprechen, die dort – mitfinanziert durch CS - durch Mountaintop Removal, das Köpfen von ganzen Bergen zwecks Kohlegewinnung, verursacht werden.