Andauernder Arbeitskonflikt mit Leiharbeitern bei Holcim India
ACTARES, Aktionärinnen und Aktionäre für nachhaltiges Wirtschaften, fordert an der Generalversammlung von Holcim am 29. April 2014 erneut eine raschere Gangart und eine offenere Kommunikation bei der Lösung der Konflikte mit illegal beschäftigten Leiharbeitern in Indien. Wer sich friedlich wehrt wird schikaniert, verliert seine Arbeit oder wird mit gerichtlichen Klagen neutralisiert.
In den Werken von Holcim India bilden günstige Leiharbeiter, deren Zahl ein mehrfaches der Festangestellten beträgt, seit Jahren eine Mehrheit der Belegschaft. Indische Gerichte stellten schon mehrfach fest, dass dies illegal ist. Der langsame Gang der Gerichte ermöglicht es Holcim, die Lösung des Konflikts über viele Jahre zu verzögern.
Gegenüber ACTARES bestätigte Holcim 2012, dass in den indischen Zementwerken ungelöste Konflikte bestehen, die zum grössten Teil bei der Übernahme 2005 erworben worden seien. Dass diese Probleme nach bald neun Jahren noch nicht gelöst sind, stellt Holcim ein schlechtes Zeugnis aus. Nach so langer Zeit wäre zu erwarten, dass auch bei “komplexen” Verhältnissen eine Lösung gefunden werden kann.
Auf einen Brief von ACTARES mit detaillierten Fragen zum Stand der Dinge reagierte Holcim mit allgemeinen Statements und auch ein kurzfristig angesetztes Gespräch ergab keine weiteren Informationen zum Thema. Einzige Neuheit war, dass seit einiger Zeit Gespräche im Gang seien. ACTARES schliesst daraus, dass es keine nennenswerten Fortschritte gegeben hat.
Im Januar 2012 veröffentlichte Holcim zwar ein vorbildliches Grundsatzpapier zur Leiharbeit. Da aber im konkreten Fall keine fassbaren Informationen von Holcim zur Verfügung stehen, kann nicht beurteilt werden, ob diese Grundsätze auch umgesetzt werden. ACTARES verlangt deshalb von Holcim, die Lösung des Problems zur Chefsache zu machen und im Detail über die Fortschritte zu kommunizieren.