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Boni für Verluste, Rechtsfälle und Skandale bei Credit Suisse

Actares, die Aktionärsvereinigung für eine Wirtschaft mit Verantwortung, verlangt an der Generalversammlung vom 28. April 2017 von Credit Suisse, dass die hohen Verluste, zahlreichen Rechtsstreitigkeiten, Bussen und Skandale Folgen haben für die obersten Verantwortlichen. Actares empfiehlt ein Nein zu allen Vergütungsfragen, verweigert der Geschäftsleitung und dem Verwaltungsrat die Entlastung und stimmt gegen die Wiederwahl des Verwaltungsratspräsidenten Urs Rohner.

Bussen und Vergleichszahlungen im 2016 von rund 2’707 Mio. CHF, Rückstellungen für laufende Rechtsstreitigkeiten von 3’839 Mio. CHF plus zusätzliche 300 Mio. CHF, die im März 2017 beschlossen wurden. Dazu ein gigantischer Skandal in Moçambique, zu dem Credit Suisse bis heute geschwiegen hat, und Steuerfluchtaffären in mehreren europäischen Ländern. Anstatt die Verantwortlichen für die zahlreichen Skandale zu belangen, wird die Geschäftsführung auch nach der Teilkürzung von 40% mit Boni von insgesamt 17 Millionen belohnt. Erkennt die Bank denn nicht, dass all die Rechtsfälle und Kosten, die sie heute beklagen muss, genau auf dieses vergiftete System der viel zu hohen Vergütungen zurückgehen?

Gespart wird stattdessen mit Stellenabbau, Entlassungen und einem forcierten Outsourcing. Bis Ende 2016 wurden 7’250 «Positionen» abgebaut und weitere 5500 «Positionen» sollen im 2017 folgen. In der Schweiz werden voraussichtlich 1600 Stellen bis Ende 2018 gestrichen. Diese «Reduktion des Mitarbeiterbestands» soll dazu beitragen, bis Ende 2018 mindestens 4.2 Mia. CHF einzusparen. Eine treffliche Massnahme, um den Grossteil des Personals unter enormen Leistungsdruck zu setzen und zu demotivieren. Wie sollen sie sich unter diesen Umständen mit dem Unternehmen identifizieren, wenn oben trotzdem Millionen-Boni verteilt werden?

Gleichzeitig investiert Credit Suisse weiterhin in nicht erneuerbare Energien wie Erdöl und Gas, sowie in Kohleminen und Kohlewerke, respektive der dafür verantwortlichen Firmen, und in Palmölplantagen, die zu massiver Urwaldzerstörung führen. Geschäfte, die nicht nur umweltschädigend und eine grosse Belastung wenn nicht gar Katastrophe für die lokale Bevölkerung sind, sondern auch risikoreich und reputationsgefährdend für die Bank.

Angesichts der hohen Verluste, zahlreicher Skandale und offener Baustellen wird Actares an der GV von Credit Suisse alle Anträge betreffend Vergütungsfragen ablehnen, der Geschäftsleitung und dem Verwaltungsrat die Entlastung verweigern und gegen die Wiederwahl von Urs Rohner stimmen.


Votum 1 und Votum 2 von Actares.