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ACTARES verlangt von Nestlé das Aufsichtsrecht der Aktionär-Innen über die Entschädigungen der Unternehmensspitze

ACTARES, AktionärInnen für nachhaltiges Wirtschaften, ist mit dem Vorschlag einer Statutenrevision einverstanden, verlangt aber, dass die Entschädigungen der Unter-nehmensspitze in Zukunft den AktionärInnen zur Genehmigung vorgelegt werden müssen. ACTARES fordert zudem anlässlich der Nestlé-Generalver¬sammlung vom 6. April 2006 von der Unternehmensleitung Auskunft über die widersprüchliche Ge-schäftspolitik im Bereich der nachhaltigen Entwicklung.

Die AktionärInnen von ACTARES fordern während der Generalversammlung vom 6. April 2006 Auskunft über die Umwelt- und Sozialpolitik des Unternehmens. Diese ist äusserst wi-dersprüchlich: zum Beispiel wird gleichzeitig mit der Lancierung eines Fairtrade-Instantkaffees ein Patent für eine genetisch veränderte Kaffeepflanze beantragt. Dazu erhält das Aushängeschild Frigor eine neue Kunststoffverpackung, welche die Abfallmenge und dadurch den CO2-Ausstoss fast verdreifacht, während sich das Unternehmen offiziell für die Reduktion seiner Emissionen einsetzt.

Auf dem sozialen Parkett scheint die selbe Verwirrung vorzuherrschen. Einige Kontroversen wie der Konflikt der Sozialpartner auf den Philippinen oder die Polemik rund um die Wasser-entnahme aus der Quelle von São Lourenço in Brasilien wurden von Nestlé unilateral als gelöst bezeichnet, obwohl gemäss der anderen Seite die Streitpunkte noch längst nicht ab-gehakt sind. Und wie lässt sich das ausführlich dokumentierte Engagement für die Entwick-lung Südamerikas mit den Äusserungen des Verwaltungsratspräsidenten zur Privatisierung des Süsswassers unter einen Hut bringen?

ACTARES begrüsst die Kandidatur einer Frau für den Verwaltungsrat, was beweist, dass es möglich ist, Frauen mit den nötigen Kompetenzen zu finden. Die beabsichtigte Statutenrevi-sion erhält ebenfalls die volle Unterstützung von ACTARES. Sie soll die Rolle der Aktionä-rInnen, also der BesitzerInnen des Unternehmens, stärken, unter anderem durch die statuta-rische Trennung von CEO und Verwaltungsratpräsident, durch eine ausgewogene Vertretung beider Geschlechter in der Unternehmensspitze und durch ein Aufsichtsrecht über die Entschädigungen der Unternehmensspitze, welche heute klar übertrieben sind.