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Hohe Medikamenten­preise und weiterer Skandal­verdacht bei Novartis

Actares, Aktionärinnen und Aktionäre für eine Wirtschaft mit Verantwortung, kritisiert an der Generalversammlung 2018 von Novartis die nach wie vor ungenügend wirksamen Massnahmen zur Bekämpfung von unlauteren Marketing- und Verkaufspraktiken. Weiter befürchtet Actares, dass mit der neuen Generation von gentherapeutischen Medikamenten umkalkulierbare Preisschübe auf die Versicherungssysteme zukommen.

Seit 2006 gibt es Gerüchte über illegale Zahlungen an Ärzte, aber auch an hochrangige Regierungsvertreter in Griechenland. In der schweren Krise 2013 erfolgte eine massive Deckelung der Medikamentenpreise. 2017, kurz nach dem Suizidversuch eines Novartis-Managers in Athen, beginnen die Ermittlungen gegen Novartis. 2018 bitten Griechenland und das FBI die Schweiz um Rechtshilfe. Sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten, stünde Novartis vor einem der grössten und teuersten Verfahren seit der Gründung 1996.

Nach wie vor stösst sich Actares auch an der Intransparenz der Gestaltung der Medikamentenpreise. So verteidigt Novartis die Kosten von ca. einer halben Mio. Franken für die einmalige Behandlung mit dem gentechnischen Medikament Kymriah. Zwar ist dieser Preis wirkungsabhängig. Trotzdem wird damit eine neue Generation von Medikamenten eingeführt, bei denen sich die Preisschraube in bisher unvorstellbare Höhen drehen kann.

Novartis ist bezüglich Forschung und Entwicklung nicht schlecht aufgestellt. Umso mehr setzt Actares nun auf den neuen CEO Vas Narasimha, was die Durchsetzung des Code of Conduct anbelangt. Korruptionsanfälligkeit darf kein Geschäftsmodell sein.


Votum von Actares.