Paraquat: Syngenta tappt im Dunkeln
Fragen von ACTARES über die Vermarktung von Paraquat wird der Verwaltungsrat von Syngenta anlässlich der Generalversammlung vom 2. Mai 2007 beantworten müs-sen. Unbeirrt vertreibt Syngenta das hochgiftige Herbizid Paraquat unter dem Marken-namen Gramoxone. Bei korrekter Anwendung bestehe keine Gefährdung der Gesund-heit. Laut Syngenta finden jedes Jahr Schulungen für Millionen von AnwenderInnen statt. Syngenta kann aber nicht sagen, wie viel Prozent der AnwenderInnen dadurch erreicht werden. Ebenfalls im Dunkeln bleibt, ob das Gelernte richtig umgesetzt wird. Es gibt keine Erfolgskontrolle. Hingegen gibt es jedes Jahr Meldungen von Todesfäl-len und Verletzungen
ACTARES, AktionärInnen für nachhaltiges Wirtschaften, wird an der Generalversammlung von Syngenta vom 2. Mai 2007 bisher unbeantwortete Fragen im Zusammenhang mit dem hochgiftigen Herbizid Paraquat/Gramoxone erneut stellen. Trotz der langjährigen, weltweiten Kritik hält Syngenta am Vertrieb dieses über vierzig Jahre alten Herbizids fest. Es stimmt zwar, dass bei korrektem Gebrauch das Gesundheitsrisiko der AnwenderInnen reduziert werden kann. Dieser korrekte Gebrauch kann jedoch vielerorts nicht annähernd erreicht werden. Dafür gibt es vielfältige Gründe. Es fehlen Schutzkleidungen, das Klima lässt deren Anwendung nicht zu, Kleinbauern werden durch die Schulung nicht erreicht oder auf Planta-gen wird der Sicherheit keine Wichtigkeit beigemessen. Insbesondere in Asien und Latein-amerika bleibt schleierhaft, wie Syngenta für den korrekten Gebrauch garantieren kann.
Laut Syngenta finden jedes Jahr Schulungen für Millionen von Personen statt. Syngenta kann aber nicht sagen, welcher Anteil der AnwenderInnen von Gramoxone damit erreicht wird. Noch weniger ist bekannt, ob das Gelernte auch richtig umgesetzt wird. Syngenta will sich nicht verpflichten, einen bestimmten Anteil von AnwenderInnen zu erreichen und andernfalls den Vertrieb in dieser Region einzustellen. Ganz allgemein lassen die Auskünfte von Syngenta einen grossen Interpretationsspielraum. Dies auf dem Hintergrund wiederholter Meldungen von Todesfällen und Verletzungen durch Gramoxone.
Syngenta unterstützt den revidierten FAO-Kodex zum Vertrieb und Gebrauch von Pestiziden und erklärt, eine Reihe von internen Massnahmen zu dessen Umsetzung ergriffen zu haben. Zur Werbung seien interne Leitfäden erstellt worden. Detaillierte Informationen zur Umsetzung sind jedoch nicht erhältlich. Dies erachtet ACTARES als völlig ungenügend. Zur Beurteilung der Wirksamkeit der Massnahmen braucht es dringend mehr Transparenz.