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Lesetipp: Wie Steueroasen die Demokratie untergraben

Die wichtigste Dienstleistung von Steueroasen, schreibt Nicholas Shaxson in „Schatzinseln“, besteht darin, Gesetze zu umgehen: Steuergesetze, Erbschaftsgesetze, Finanzmarktregulierungen usw. Demokratische Kontrolle und Verantwortung sind dort Fremdwörter. Die Kunden dieser Dienstleistung sind nicht in erster Linie reiche Individuen und zwielichtige Diktatoren, sondern Banken und ihre Grosskunden sowie multinationale Konzerne. Shaxson entflechtet ein weltweites Gewirr von rund 60 Offshore-Finanzplätzen. Darunter sind nicht nur exotische Inseln, sondern auch die englischen Kanalinseln, der US-Bundestaat Delaware, die City of London und, nicht zuletzt, die Schweiz.

Multinationale Firmen benutzen teilweise hunderte von Filialen in Offshore-Finanzplätzen, um den internen Geldfluss zu optimieren und überall möglichst wenig Steuern zu zahlen. Die Rechnung dafür zahlen KMU sowie Bürgerinnen und Bürger.

  • Nicholas Shaxson, „Schatzinseln: Wie Steueroasen die Demokratie untergraben“, Rotpunktverlag 2011, ISBN 978-3-85869-460-7, 416 Seiten, ca. Fr. 30.–