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Riskante Geschäfte der Credit Suisse Group

Geschäfte mit hohem Risikopotential haben die Credit Suisse vor kurzem in die Schlag-zeilen gebracht: Einerseits der von der Credit Suisse zusammen mit andern Banken organisierte Börsengang der malaysischen Holzfirma Samling. Diese wird für Urwald-zerstörung und Vertreibung indigener Völker wie der Penan, für die sich Bruno Manser eingesetzt hat, verantwortlich gemacht. Andererseits die Zusammenarbeit mit der China Poly Group, einem Unternehmen, das unter anderem im Waffenhandel tätig und eng mit der chinesischen Volksarmee verbunden ist. Die Credit Suisse behauptet, die Risiken dieser Geschäfte genau geprüft zu haben.

ACTARES, AktionärInnen für nachhaltiges Wirtschaften, wird an der Generalversammlung vom 4. Mai 2007 zwei kürzlich erfolgte riskante Geschäfte der Credit Suisse zur Sprache bringen: Einerseits das Engagement der Credit Suisse beim Börsengang der malaysischen Holzfirma Samling. Diese geriet in der Vergangenheit verschiedentlich in die Schlagzeilen, wegen illegalem Abholzen des Regenwaldes und durch die Vertreibung der Penan, des Urvolkes, für das sich Bruno Manser eingesetzt hatte. Nach den schlechten Erfahrungen im Jahr 2002 mit dem Zell-stoffproduzenten APP in Indonesien, hatte die Credit Suisse entschieden, mit Holzfirmen aus Schwellenländern keine Geschäfte mehr zu tätigen. Offensichtlich gilt dies heute nicht mehr. Andererseits gründete die Credit Suisse in China, zusammen mit der Poly Group, die Poly Fi-nance Company mit dem Zweck, Finanzdienstleistungen für die Poly Group zu erbringen. Die Poly Group ist eng mit der chinesischen Volksbefreiungsarmee verbunden und eines ihrer Unternehmen gehört zu den drei grössten Waffenhändlern Chinas. Die Verwicklung der Poly Group in Geschäfte mit menschenrechtswidrigen Regimes ist daher mehr als wahrscheinlich. Gemäss Credit Suisse leistet das Waffengeschäft nur einen geringen Beitrag zum Umsatz der Firma. Dies ist für ACTARES kein relevantes Argument.

Auf entsprechende Fragen von ACTARES erklärte die Credit Suisse mündlich und schriftlich, dass sie sich der Problematik der beiden Geschäfte bewusst sei und dass diese besonders ge-nau geprüft worden seien. Wie genau eine solche Prüfung im Detail abläuft und nach welchen Kriterien sie erfolgt, wird jedoch nicht kommuniziert. Es ist deshalb von aussen schwierig bis unmöglich zu beurteilen, ob diese Geschäfte ethischen Kriterien standhalten. Dasselbe gilt für den Umgang der Bank mit Menschenrechtsaspekten in ihrer Geschäftstätigkeit.

ACTARES verlangt von Credit Suisse, die internen Richtlinien zu veröffentlichen und über deren Umsetzung sowie über Erfolge und Misserfolge zu berichten.

Da das Aktionariat bis heute keine Gelegenheit hat, sich zu den exzessiven Entschädigungen zu äussern, wird ACTARES stattdessen dem Verwaltungsrat die Entlastung verweigern und die Wiederwahl von Aziz R.D. Syriani, Vorsitzender des Entschädigungsausschusses, ablehnen.