Doppelspiel von Swiss Re in der Klimapolitik?
Actares, Aktionärinnen und Aktionäre für nachhaltiges Wirtschaften, fordert an der Generalversammlung vom 21. April 2015 ein klares Bekenntnis zur Klimapolitik. Swiss Re soll sich in der Öffentlichkeit und in den Wirtschaftsverbänden für die Massnahmen einsetzen, die – auch aus Sicht des Unternehmens – zur Erreichung des 2-Grad-Ziels nötig sind. Die Vergütungen lehnt ACTARES ab.
Als Rückversicherer ist sich Swiss Re seit Jahren bewusst, was der Klimawandel bedeutet und welche Massnahmen angezeigt sind, um ihn zu bändigen. Kaum ein anderer Versicherer investiert so viel Energie in internationale Initiativen, in Studien und Analysen.
Prominent vertreten durch CEO Michel M. Liès, war Swiss Re beteiligt an der Erarbeitung des “New Climate Economy Report 2014” mit dem Titel “Besseres Wachstum, besseres Klima”. Der Bericht spricht Klartext: Für die Erreichung des 2-Grad-Klimaziels sind die nächsten 15 Jahre entscheidend. Um gigantische Schäden zu vermeiden, ist ein sofortiges und entschlossenes gemeinsames Handeln von Wirtschaft und Politik erforderlich. Es braucht einen politisch festgelegten Preis für CO2-Emissionen. Der Bericht legt aber auch dar, dass Klimaschutz und Wirtschaftswachstum kein Widerspruch sind.
Widersprüchlich ist hingegen die Haltung von Swiss Re in der Schweiz. Statt öffentlich klar Position zu beziehen, zieht es das Unternehmen vor zu schweigen oder nur hinter verschlossenen Türen zu diskutieren. Das erstaunt umso mehr, als die Wirtschaft und ihre Verbände die Energiewende mehrheitlich ablehnen. Allen voran Economiesuisse, sind sie aktive Verhinderer einer wirksamen und zielführenden Klimapolitik. Die Chancen einer Energiewende für die Schweizer Wirtschaft werden völlig verkannt. Ebensowenig werden die zukünftigen Kosten für das Nichtstun berücksichtigt.
Eine schnellere Gangart in der Klimapolitik liegt im prioritären Interesse von Swiss Re und der gesamten Wirtschaft. Actares fordert an der Generalversammlung vom 21. April 2015, dass Swiss Re dem schweizerisch trägen Wirtschafts-Mainstream öffentlich und publikumswirksam widerspricht und endlich ihre vornehme Zurückhaltung aufgibt.
Die im Vergütungsbericht ausgewiesenen Zahlen liegen immer noch weit über einem annehmbaren Mass. Sie schockieren nicht nur die Durchschnittsverdienenden, sondern, was den Verwaltungsrat betrifft, auch im Vergleich mit den übrigen SMI-Firmen. Actares stimmt deshalb konsequent NEIN bei allenTraktanden zu Vergütungen, die der Generalversammlung vorgelegt werden.