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Investitionen von Swiss Re sollen klimatauglich werden

ACTARES, Aktionärinnen und Aktionäre für nachhaltiges Wirtschaften, wird an der Generalversammlung der Swiss Re vom 13. April verlangen, dass die sonst gute Klimastrategie auch auf die von Swiss Re angelegten Gelder ausgedehnt wird. Zudem bestehen Zweifel, ob die kurzfristig angestrebten hohen Renditen mit den langfristigen Nachhaltigkeitszielen der Swiss Re vereinbar sind.

Swiss Re legt Wert auf Nachhaltigkeit. Beim Vergleich der Klimapolitik von Unternehmen der Finanz-branche schneidet das Unternehmen gut ab. Es engagiert sich bei allen einschlägigen Organisationen und übernimmt deren Verpflichtungen. Bei der weltweiten Erhebung über den CO2-Ausstoss, dem Carbon Disclosure Project, steht Swiss Re sogar mit an der Spitze. Allerdings werden dabei haupt-sächlich die CO2-Auswirkungen des Betriebs, nicht aber diejenigen der Anlagepolitik erfasst.

Bei Finanzdienstleistern wie Swiss Re sind es jedoch vor allem die Investitionsentscheide, welche zeigen, ob Nachhaltigkeit ein Geschäftsmodell oder nur ein Schlagwort ist. Wenn das als nachhaltig ausgewiesene Portfolio nur etwa 0,3% der gesamten Investitionen ausmacht und seit 2008 um fast 40% gesunken ist, besteht Erklärungsbedarf.

Zudem müssten, gerade bei einer Versicherung, der die Klimarisiken bewusst sind, die Investitionskri-terien auch Vorgaben zur CO2-Reduktion enthalten. ACTARES verlangt von Swiss Re eine Planung, wie das Anlageportefeuille nach und nach dekarbonisiert werden soll.

Die im jüngsten Aktionärsbrief angekündete Absicht, das überschüssige Kapital in Geschäftssparten zu investieren, welche kurzfristig hohe Renditen versprechen, verträgt sich schlecht mit den langfristigen Nachhaltigkeitszielen de Swiss Re. Zudem soll Swiss Re darüber berichten, wie das von ihr un-terzeichnete “UNEP Statement of Commitment by Financial Institutions on Sustainable Development” in der Anlagepolitik umgesetzt wird.

Klar ungenügend, aber korrigierbar, ist der geringe Frauenanteil auf der höchsten Führungsebene. Bei der anstehenden Neuwahl in den Verwaltungsrat wird diese Chance verpasst. ACTARES verlangt keine Quoten, aber eine aktive Suche nach fähigen Frauen. Stattdessen wird mit C. Robert Henrikson ein typischer und einflussreicher Vertreter der US-Finanzindustrie vorgeschlagen. Gibt es bei Swiss Re einen Plan, der den Frauen in absehbarer Zeit auch in den Führungspositionen ihren Platz einräumt?