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Bei Syngenta stimmen Theorie und Praxis nicht überein

Syngenta lobt sich zwar gerne für sein Sechspunkte-Konzept für verantwortungsvolles Wachstum, als Good Growth Plan veröffentlicht. Es fehlen aber die zu den vorgegebenen Zielen nötigen quantitativen Angaben. Auch bei der Vergütungspolitik steht die Realität im Widerspruch zu Syngentas Absichtserklärungen bezüglich seiner sozialen Verantwortung. Die Lohnerhöhung für das Jahr 2014 von rund 60% für die Geschäftsleitung erscheint angesichts des angekündigten Abbaus von 1800 Stellen wie ein schlechter Witz. Actares lehnt den Vergütungsbericht deshalb klar ab.

Gibt es in der Agroindustie ein “gutes Wachstum”? Syngenta behauptet es mit der Veröffentlichung des Konzeptes Good Growth Plan. Dadurch verpflichtet sich Syngenta zu nachhaltigem Handeln. Die darin enthaltenen Absichten sind unterstützenswert. Inakzeptabel hingegen ist, dass in der Praxis bisher auf die Festlegung von messbaren Zielen und Teilzielen verzichtet wird und keine quantitativen Belege für eine entsprechende Entwicklung im Unternehmen erhältlich sind. Syngentas bisherige Umsetzung beschränkt sich noch auf eine Public Relations-Übung. Actares stellt an der Generalversammlung vom 27. April 2015 Fragen zu diesem Thema.

Ein Beispiel ist die Absicht, die Biodiversität zu fördern, indem Feldränder mit einheimischen Wildblumen bepflanzt werden. Denkt man an die jahrelangen schädlichen Auswirkungen, welche die von Syngenta vertriebenen Neonicotinoide auf die Biodiversität haben, ist dies nur ein Tropfen auf den heissen Stein. Wissenschaftliche Studien weisen nach, dass diese Pflanzenschutzmittel für Jahre in Böden verbleiben und da die Kleinlebewesen wie auch Bodenstruktur und die Bildung von Nährstoffen beeinträchtigen und das Grundwasser belasten. Actares fordert von Syngenta mehr Verantwortung für seine Produkte und konkrete Massnahmen zum Schutz des Bodens und des Grundwassers.

Die kürzlich angekündigte Zusammenarbeit von Syngenta mit dem Open Data Institute wertet Actares hingegen als positiv. Dies dürfte ein erster Schritt sein, den Dialog zwischen der Firma und deren Stakeholders dank einer transparenteren Faktengrundlage zu verbessern.

Der Entscheid des Verwaltungsrats, die Entschädigung der Geschäftsleitung für das Jahr 2014 um rund 60% zu erhöhen, ist angesichts des angekündigten Abbaus von 1800 Stellen unverschämt und skandalös. Diese Vergütungspraxis steht im Widerspruch zu der auf Hochglanzpapier postulierten sozialen Verantwortung von Syngenta und zeugt von Geringschätzung gegenüber jedem einzelnen zu entlassenden Mitarbeitenden. Actares lehnt den Vergütungsbericht deshalb klar ab.