Skeptisches JA von ACTARES zu UBS-Vorschlägen
ACTARES, Aktionärinnen und Aktionäre für nachhaltiges Wirtschaften, stimmt an der UBS-Generalversammlung vom 23. April 2008 den meisten Anträgen des Verwaltungs-rates der Grossbank zu, insbesondere der Wahl von Peter Kurer zum Präsidenten. Eine Ablehnung der Wahl wäre unvernünftig, da sich die Bank einen improvisierten Vorsitz nicht leisten kann. Allerdings muss Peter Kurer unverzüglich sämtliche anstehenden Reformen in Angriff nehmen und die Unternehmensstruktur, das Geschäftsmodell, die Konzernkultur sowie die Anreiz- und Entschädigungspolitik ohne Tabus hinterfragen. Eine Abgangsentschädigung für Herrn Ospel wäre absolut unangemessen
Die von ACTARES vertretenen UBS-Aktionärinnen und -Aktionäre stimmen der Wahl von Peter Kurer zum Verwaltungsratspräsidenten anlässlich der Generalversammlung vom 23. April 2008 mit skeptischer Zurückhaltung zu. Die Tatsache, dass sich die UBS-Spitze überwiegend aus Mitgliedern des ehemaligen Führungsgremiums zusammensetzt, gibt nach wie vor Anlass zu Bedenken. Dasselbe gilt für den offensichtlichen Mangel an Persönlichkei-ten mit ausgewiesener und nicht im engsten Umfeld erworbener Bankerfahrung. Angesichts der vom Unternehmen durchlebten Turbulenzen wäre es jedoch unvernünftig, durch ein Nein die Präsidentenwahl der Improvisation zu überlassen.
ACTARES erwartet von Peter Kurer eine grundlegende und tabulose Hinterfragung sämtli-cher Faktoren, die zur UBS-Krise geführt haben. Eine Trennung der verschiedenen Einheiten der Bank muss vorbehaltlos geprüft werden. Das Geschäftsmodell, die Besetzung des Ver-waltungsrates, und die Unternehmenskultur sind gemäss den Prinzipien der guten Ge-schäftsführung grundlegend zu überdenken. Die kurzfristig ausgerichteten Anreiz- und Ent-schädigungssysteme, die zu den hinreichend bekannten Exzessen geführt haben, müssen definitiv verschwinden. An ihre Stelle sollen langfristig ausgelegte und sämtliche Dimensionen der Nachhaltigkeit berücksichtigende Strategien treten. Schliesslich verlangt ACTARES volle Transparenz über die finanziellen Bedingungen beim Abgang von Herrn Ospel. Jede Ab-gangsentschädigung wäre ein Affront.
ACTARES vertritt das langfristige Engagement der Aktionärinnen und Aktionäre und unter-stützt dehalb die vorgeschlagene Rekapitalisierung sowie die Ausschüttung einer Aktiendivi-dende. Beide Massnahmen zielen auf eine Stärkung der UBS ab. Hingegen stellt sich ACTARES gegen die Wiederwahl der Revisionsstelle, da diese nicht im Stande war, recht-zeitig die Alarmglocken zu läuten. Wünschenswert wäre auch hier die Wahl einer Instanz, die nicht in die Gepflogenheiten der Vergangenheit verwickelt war.