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Mehr Mitsprache bei Nestlé, ACTARES macht mit

Die auch von ACTARES, AktionärInnen für nachhaltiges Wirtschaften, immer wieder vorgebrachte Kritik an der fehlenden Gesprächsbereitschaft der Nestlé-Führung und an den äusserst eingeschränkten Möglichkeiten der Mitbestimmung, trägt ihre ersten Früchte. Der Eclat an der letzten Generalversammlung war nicht umsonst. Verwaltungsratspräsident und CEO Peter Brabeck veranstaltet bei den Aktionärinnen und Aktionären eine Umfrage zur Statutenrevision. Der Vorstoss ist lobenswert, wird aber durch mehrere Mängel getrübt.

Offensichtlich hat Verwaltungsratspräsident und CEO Peter Brabeck aus der massiven Kritik an der letzten Generalversammlung gelernt. Alle registrierten Aktionärinnen und Aktionäre haben, im Hinblick auf Statutenänderungen an der Generalversammlung 2006, einen Fragebogen mit fünf Fragen erhalten. Dieser Vorstoss ist zu begrüssen, geht er doch in die Richtung der langjährigen Forderung von ACTARES nach verbesserter Mitsprache. Ist dies der Beginn einer neuen Kultur bei Nestlé? Tragen die vielen Vorstösse aus dem Aktionariat ihre ersten Früchte?

Leider wird der an sich lobenswerte Vorstoss von Nestlé durch mehrere Mängel getrübt: • Der Versand erfolgte um den 8. August, die Einsendefrist läuft bis zum 26. August. Wegen der Ferienzeit werden wahrscheinlich viele private AktionärInnen den Termin verpassen, die institutionellen Investoren sind im Vorteil. • Die interessantesten Fragen fehlen: zum Doppelmandat (Präsident und CEO) und zur Höhe des Kapitals, das benötigt wird, um einen Antrag auf die Traktandenliste der Generalversammlung setzen zu können, kann keine Stellung genommen werden. • Die Fragen sind zu eng gefasst. Zum Beispiel bei der Frage der qualifizierten Mehrheiten kann nur “keine Änderung”, “keine Meinung” oder “Artikel aufheben” angekreuzt werden. Eine Herabsetzung der Quoren auf ein sinnvolles Mass kann nicht gewünscht werden. • Gar nicht zum erhofften neuen Stil passt, dass die Resultate der Umfrage nicht veröffentlicht werden. Stattdessen werde das Feedback “in die Einladung zur Generalversammlung 2006 und die diesbezüglichen Anträge des Verwaltungsrates einfliessen”.